Herbert Brandl / Gereon Krebber Die Schlucht ist ja auch ein Gipfel

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Die Galerie Christian Lethert freut sich, Arbeiten des Malers Herbert Brandl und des Bildhauers Gereon Krebber im ›Eifelraum‹ zu präsentieren. Neben drei großformatigen Malereien sind hängende sowie stehende skulpturale Werke aus Beton zu sehen.

Die Natur in ihren verschiedensten Erscheinungsformen fließt in Herbert Brandls Malerei ein, teils gegenständlich, teils stark abstrahiert wiedergegeben. Aber immer zeugen die Arbeiten von einer ausdrucksstarken Farbgebung und einem dynamischen Farbauftrag. Unmengen an Farbschichten werden im Malprozess auf- und partiell wieder abgetragen, die Wirkung von Farbe und Duktus genau aufeinander abgestimmt, um Naturgewalten fast physisch erfahrbar zu machen. Seine Malweise beschreibt der Künstler selbst als »spontan und dreckig«, da es eine körperlich intensive Arbeit sei und er bis heute nicht gelernt hätte, die Farbe ausschließlich auf die Leinwand zu bringen.
Die drei ausgestellten Werke, die 2004, 2005/06 und 2011 entstanden sind und für die der Künstler auf Erinnerungen an seine Wanderungen sowie auf fotografische Dokumente zurückgreift, zeigen gewaltige Bergformationen, die Brandl in ihrer Erhabenheit mit Ölfarbe auf die Leinwand bannt.

Ragen die Berge bei Herbert Brandl majestätisch in die Höhe, dreht Gereon Krebber seine Landschaften aus Beton kurzerhand um und wie in einer Tropfsteinhöhle hängen die Stalaktiten herab. Doch mit dem Werk des Künstlers Vertraute, könnten die herabhängenden Auswüchse auch als Fortsätze deuten, die in ihrer Mehrdeutigkeit ein herrliches und zugleich schauriges Schattenspiel an die Wand werfen. Die Betonstelen, von außen als blockhafte Körper zu beschreiben, sind von oben ausgehend partiell ausgehöhlt. Als hätte sich ein Bergmassiv umgedreht in die Skulptur gebohrt und einen Hohlraum, eine Schlucht hinterlassen. Die faltige Oberfläche, die durch die Verwendung von Plastikfolie während des Betongusses entstanden ist, verleiht ihr eine haptisch belebte Körperlichkeit, die auch einen weit aufgerissenen Schlund in dem Leerraum vermuten ließe.

Grundsätzlich »ohne Titel«, sind Herbert Brandls Werke ›deutungsoffen‹, Gereon Krebber spielt gekonnt mit gegensätzlichen Assoziationen und so oszillieren die Werke beider Künstler zwischen Widererkennungswert und reinen Sinneseindrücken – »Die Schlucht ist ja auch ein Gipfel«, es kommt eben auf die Perspektive an.

»Die Schlucht ist ja auch ein Gipfel«, zitiert nach Wolfgang Kos/ Kunsthalle Wien (Hg.), Alpenblick, Ausst.-Kat., Kunsthalle Wien, Wien 1997, S. 70.

Umgedrehte Landschaft, 2008 | Beton, Armierung, 23 x 62 x 17 cm
Anfrage Gereon Krebber Umgedrehte Landschaft, 2008 | Beton, Armierung, 23 x 62 x 17 cm
Ohne Titel, 2011 | Öl auf Leinwand, 190 x 170 cm
Anfrage Herbert Brandl Ohne Titel, 2011 | Öl auf Leinwand, 190 x 170 cm
Ohne Titel, 2004 | Öl auf Leinwand, 200 x 250 cm
Anfrage Herbert Brandl Ohne Titel, 2004 | Öl auf Leinwand, 200 x 250 cm
Graufleisch (Porenstele), 2019 | Beton, 68 x 18 x 27 cm
Anfrage Gereon Krebber Graufleisch (Porenstele), 2019 | Beton, 68 x 18 x 27 cm
Graufleisch (Sombre), 2019 | Beton, 53 x 46 x 27 cm
Anfrage Gereon Krebber Graufleisch (Sombre), 2019 | Beton, 53 x 46 x 27 cm
Ohne Titel, 2005/2006 | Öl auf Leinwand, 200 x 300 cm
Anfrage Herbert Brandl Ohne Titel, 2005/2006 | Öl auf Leinwand, 200 x 300 cm
Umgedrehte Landschaft, 2008 | Beton, 23 x 59 x 17 cm
Anfrage Gereon Krebber Umgedrehte Landschaft, 2008 | Beton, 23 x 59 x 17 cm
Dreisam, 2019 | Beton, 3-teilig, 20 x 14 x 6 cm
Anfrage Gereon Krebber Dreisam, 2019 | Beton, 3-teilig, 20 x 14 x 6 cm

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