Sonia Leimer What’s left

03.09.2021 - 30.10.2021

Die Galerie Christian Lethert freut sich, die erste Einzelausstellung der Künstlerin Sonia Leimer zu präsentieren. Gezeigt werden drei aktuelle Werkserien, die ein unmittelbares Beziehungsgeflecht verbindet und mit denen Leimer eindrücklich den Herstellungsprozess als Experiment sichtbar macht.

Bunte Stoffbahnen aus der Serie »Earthwork« hängen an den Wänden und drei Bodenskulpturen »Ohne Titel« aus ungebranntem Ton stehen im Raum. Dass die Stoffbahnen, gefertigt aus Stoffen für Arbeitsbekleidung, zur Herstellung der diffizilen Skulpturen dienten, darauf verweisen die verbliebenen Abdrücke: geradezu malerisch anmutende Spuren, die der Ton hinterlassen hat, als er auf den bunten Stoffen zu dünnen Tonplatten ausgewalzt wurde, um anschließend gebogen und somit in seine ›endgültige‹ Form überführt zu werden. Den Skulpturen ist das Spannungsmoment dieses schwierigen und riskanten Verfahrens eingeschrieben, eine Form der Anspannung, die sich auf die Betrachtenden zu übertragen scheint. Begibt man sich ein Geschoss tiefer, trifft man auf Skulpturen mit dem Titel »What’s left«, die aus den gebrannten Tonresten bestehen, die beim Entstehungsprozess der ungebrannten Skulpturen übrig geblieben sind. Für diese Objekte hat Leimer eigenwillige Sockel aus Holzresten gebaut, die über die Zeit in ihrem Atelier angefallen sind. What’s left ist auch der Titel dieser Ausstellung, in der die Künstlerin »hoch sensitive, den Tast- und Sehsinn gleichermaßen anziehende Kunstwerke« versammelt. Die Werke enthalten »ein ganz akutes Moment des Suspense und sind zugleich transitorisch, denn in ihnen entfaltet sich auch eine verknappte Geschichte der modernen Kunst, von der Utopie des Schwarzen Quadrats zum Pathos der Performance, vom Ethos des verselbstständigten Materials bis zur konzeptionellen Verwendung von industriellen Produkten« (Silvia Eibelmayr).

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