Kai Richter Somewhere in Between

03.02.2017 - 01.04.2017

Die Galerie Christian Lethert freut sich, die Ausstellung Somewhere in Between des Düsseldorfer Bildhauers Kai Richter zu präsentieren. Die Einzelausstellung vereint großformatige Wandarbeiten, Skulpturen sowie Collagen, mit denen Richter einmal mehr zeigt, wie facettenreich und vielfältig seine Interpretation von zeitgenössischer Bildhauerei ist.

Die Materialien – Holz, Metall, Beton –, die Kai Richter für seine Plastiken und Materialassemblagen verwendet, verweisen auf den Prozess des Bauens; der ein oder andere Titel – »Das schwarze Dreieck« (2017), »Barnett« (2017) – auf Größen der Kunstgeschichte. Den spezifischen Eigenschaften der unterschiedlichen Materialien ebenso wie künstlerischen Positionen begegnet der Bildhauer mit Neugierde. Er hinterfragt und lotet deren Potential aus, um dieses auszuschöpfen und zu erweitern. Denn Kai Richter versteht seine künstlerische Praxis als Mittel der Beobachtung und des Experimentierens. Während bei den Wandarbeiten und Skulpturen stets die Gegebenheiten von Schwerkraft und Statik berücksichtigt werden müssen, begibt sich Kai Richter mit seinen Collagen in einen fantastischen Raum. Das, was statisch nicht möglich ist, wird hier im zweidimensionalen Raum konstruiert und gebaut. Arbeiten wie »Sonde« (2017) oder »Prop« (2017) zeigen, das zwischen Fragilität und Stabilität, zwischen Ungleichgewicht und Gleichgewicht meist nur ein schmaler Grat verläuft. So stakst »Sonde« auf schmalen Stahlstützen durch den Eingangsbereich der Galerie und »Prop« lehnt scheinbar schwerelos an der Wand. Im letzten Raum zeigt Kai Richter mit der Arbeit »Das schwarze Dreieck«, wie sprödem und sperrigem Baumaterial durch Einfachheit und Klarheit in der Formgebung eine überraschende Materialsinnlichkeit entlockt werden kann. Es herrscht Gleichklang und Harmonie und doch rumort es. Fragen drängen sich auf: Was macht die Kunst, die Bildhauerei tatsächlich aus? Was hat Vorrang – das Material, mit dem der Bildhauer den Raum besetzt, oder der Raum selbst, den der Künstler durch sein Werk sichtbar, erlebbar macht? Die Antwort liegt einmal mehr irgendwo dazwischen.

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