Die Präsentation im ›Eifelraum‹ umfasst Einzelwerke und ein Diptychon aus der Reihe der »Linienbilder«, die der Maler Imi Knoebel zwischen 1966 und 1968 noch während seiner Zeit an der Kunstakademie Düsseldorf schuf und dort erstmals während des Winterrundgangs 1967/1968 ausstellte.

Die Legitimität der Malerei wurde in den 60-Jahren allgemein infrage gestellt und genau aus dieser Leerstelle reiner Möglichkeiten heraus erforschte Imi Knoebel mit seinen Linienbildern das Tafelbild und dessen inhärenten Eigenschaften: Fläche, Format, Struktur und Bildkörper.
Für den Werkzyklus verwendete er mit Dachlatten verstärkte Hartfaserplatten, auf die er Linnen spannte und darauf mit der Reißfeder Linien zog. Vertikale Linien, horizontale Linien, teils vertikale und horizontale Linien kombiniert und auch die Stärke der Linien sowie die Abstände zwischen den Linien variierte er fortlaufend.
Mit seiner zeichnerisch geprägten Malerei strukturierte und teilte er die Bildfläche, wobei ihm Positionen von der Moderne von Malewitsch bis zur Minimal Art als Instrumentarium dienten.
Beim ausgestellten Diptychon verläuft die Teilung über die reine Bildfläche hinaus und lässt die Wand, den Zwischenraum zum Teil der Arbeit werden. Auch mit den Seiten der 4 bis 5 cm tiefen Bildkörper experimentiert er wiederholt, in dem er die Schmalseiten in einigen Arbeiten mit Linien bemalt. Dies verdeutlicht, dass Imi Knoebel bereits zu dieser Zeit mit dem Bild als Gegenstand arbeitet und es als objekthaften Bildträger versteht.
In Einzelwerken und Serien begibt sich der Künstler so auf eine Recherche, die trotz oder gerade durch die Restriktion auf weiß, schwarz und die Linie keine Reduktion darstellt, sondern auf paradoxe Weise vielmehr einen Überfluss an Vielgestaltigkeit eröffnet, ein unendlich variables Konzept, das für Beweglichkeit und Offenheit steht.

Ausgehend von den Linienbildern führt das Œuvre Imi Knobels über ein Arsenal an Hartfaserbildern und -rahmen, über Projektionen und öffnet sich später zu farbiger Malerei auf Holz und Aluminium, stets geprägt von einer minimalistisch-konzeptuellen Formensprache. Doch die Anfänge seines künstlerischen Weges haben bis heute nicht an Relevanz verloren, wie Imi Knoebel selbst bestätigt: »Ja, die Anfänge! Eigentlich nur die Anfänge – und dann ist alles durcheinander! […] Die Anfänge sind konzentriert bis zum Raum 19 und Batterie. Die sind ja auch der Grund für alle anderen Arbeiten.« (»Freiwillig sag‘ ich sowieso nichts!« Johannes Stüttgen im Gespräch mit Imi Knoebel. In: Imi Knoebel. Werke 1966-2014, Ausst.-Kat. Kunstmuseum Wolfsburg, 2014, S. 30.)

Karo 10/20, 1967 | Dispersionsfarbe, Linnen auf Hartfaserplatte, 160.4 x 129.6 x 4.6 cm
Anfrage Imi Knoebel Karo 10/20, 1967 | Dispersionsfarbe, Linnen auf Hartfaserplatte, 160.4 x 129.6 x 4.6 cm
Quer 20/20, 1967 | Dispersionsfarbe, Linnen auf Hartfaserplatte, 160.2 x 130.3 x 4.5 cm
Anfrage Imi Knoebel Quer 20/20, 1967 | Dispersionsfarbe, Linnen auf Hartfaserplatte, 160.2 x 130.3 x 4.5 cm
A7, 1967 | Dispersionsfarbe, Linnen auf Hartfaserplatte, 160.4 x 130.3 x 4.3 cm
Anfrage Imi Knoebel A7, 1967 | Dispersionsfarbe, Linnen auf Hartfaserplatte, 160.4 x 130.3 x 4.3 cm
Quer 2/20, 1967 | Dispersionsfarbe, Linnen auf Hartfaserplatte, 200 x 150 x 4.5 cm
Anfrage Imi Knoebel Quer 2/20, 1967 | Dispersionsfarbe, Linnen auf Hartfaserplatte, 200 x 150 x 4.5 cm

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