Max Sudhues Fear of Falling

05.06.2010 - 17.06.2010

Wir freuen uns, Ihnen unsere nächste Ausstellung anzukündigen. Wir zeigen in der zweiten Einzelausstellung des in Berlin lebenden Künstlers Max Sudhues unter dem Titel Fear of Falling neuere und neueste Arbeiten. Dieser Titel bezieht sich spielerisch-ironisch auf die neurotische Furcht, nach einem erlitten Sturz immer wieder zu stürzen oder fallen zu müssen.

Mit Loops aus im Alltag ›gefundenen‹ und dann minimal digital verfremdeten Videoaufnahmen untersucht Sudhues die formalen Eigenschaften von Alltagssituationen und transformiert beiläufige Geschehnisse (defekte, wasserspeiende Rohre auf einer Baustelle, eine ankernde Plattform im Hamburger Hafen) in kleine Erzählungen über menschliches Aufreiben, von Anziehung und Abstoßung.

In Installationen und Projektionsarbeiten aus schattenhaft angestrahlten Gegenständen entwirft der Künstler allegorische, zum Teil bewegte Bildwelten, die, obwohl der Mensch nicht anwesend ist, doch immer auf ihn, sein Handeln und seine Maßstäbe im Spannungsfeld zwischen Emotion, Technik und Natur verweisen.

In seinen Arbeiten überprüft Max Sudhues einfachste Dinge auf Fläche, Form und Struktur – und darüber hinaus durch das Zusammenbringen mit scheinbar ausgedienten Techniken der Licht-Projektion (wie Oberlicht- und Diaprojektoren) auf neue inhaltliche Zusammenhänge: Übrig gebliebene Orangen- und Zitronennetze, aber auch Gummimatten und Plastikhalbkugeln wollen in neuer Kombination plötzlich raumgreifende Geschichten erzählen. Im Kontrast zu den bescheidenen, minimalen Mitteln, dem scheinbaren Nichts, dem Unbeachteten und Weggeworfenen, wachsen so projizierte Sinn-Bilder aus Licht, Material und dessen Schatten, immer raumbezogen inszeniert.

»Auf den Betrachter, der sich in der Raum einnehmenden Arbeit dem Spiel zwischen Licht und Schatten hingibt, springt ein Funke Poesie über, obwohl die Mittel dieses Spiels – Oberlichtprojektor, Digitalprojektor und Alltagsobjekt – auffällig präsentiert und genauso sichtbar sind wie die Projektionen selbst. Herstellung und Wahrnehmung, Konstruktion und Dekonstruktion, Illusion und Desillusion gehen als integrale Bestandteile aller Arbeiten Sudhues’ eine spannungsreiche Wechselbeziehung ein. […]
Mit seinen multiplen Bedeutungsebenen und visuellen Überraschungen ist der collagierte Projektionsparcours von Max Sudhues als APPROXIMATELY INFINITE UNIVERSE, als annähernd unendliches Universum angelegt, wie Yoko Ono es 1973 besungen hat und wie eine seiner jüngsten Arbeiten betitelt ist.« (Sara Stehr)

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