Max Sudhues Behausungen im Dschungel

26.09.2008 - 09.09.2008

Wir freuen uns, die erste Ausstellung von Max Sudhues (geb. 1977 in Münster, lebt in Berlin) in unseren Galerieräumen anzukündigen.

Das Ausloten von Räumen und Umgebungen, von menschlichen (und vom Menschen geschaffenen) Innen- und Außenwelten, Allegorien einer sich blitzschnell vom poetischen ins bedrohliche wandelnden Natur sowie der vage, kaum zu beschreibende Bereich zwischen Traum und Alptraum stehen im Mittelpunkt der Arbeit von Max Sudhues.

Durch den Gebrauch und die häufig installative Vermischung von Gegenständen des Alltags und aller ihm zur Verfügung stehenden Mittel der Lichtprojektion (von der Schreibtischlampe bis zum Videobeamer) erzeugt Max Sudhues in der Tradition der Collage Bildwelten, deren Ursprung sichtbar,
aber nicht mehr völlig klar ist.

In den Räumen der Galerie untersucht Max Sudhues in einem ›Parcours‹ von Installationen, diversen Projektionen, Videoloops und Materialcollagen den Bereich zwischen Analog und Digital, Schatten und Licht, die Konturen altbekannter Dinge vor unbekanntem Hintergrund, das weiße Rauschen des flackernden Fernsehers, Geäst und Wolken – von ihm technisch veränderte und dadurch sich inhaltlich verändernde Strukturen der Dinge des täglichen Lebens und die Bewegung von Starrem. Die einzelnen Arbeiten stehen für sich und verknüpfen sich doch zu einer vielschichtigen, erzählerischen und skurrilen Bild-Welt.

Der Titel Behausungen im Dschungel bezieht sich als Sinnbild auf das Aufbrechen, die Expedition des Künstlers in abwegiges, unbekanntes Terrain, und die aus Gefundenem improvisiert zusammengebaute Hütte, die karge Schlafstatt sein, aber unter Umständen auch als ein schützender Palast empfunden werden kann.

Da zu Lichterscheinungen auch solche von Schatten und Dunkelheit gehören, werden im hinteren Raum kontrastierende Arbeiten auf Umbra-braunem Textilstoff präsentiert. Die Malerei auf diesem Stoff wurde wie in den Retroreflex-Bildern mit farblosem Lack ausgeführt. Während den Betrachter im vorderen Raum je nach Standort strahlende Helligkeit oder dumpfes Grau umfangen, wird er hier thematisch mit Eindrücken abgestufter, farbiger Dunkelheit und subtiler Schatten konfrontiert. Ebenfalls erzeugte spiegelnde Lackflächen stehen im Gegensatz zu den retroreflektierenden. Hier gibt es den Effekt des Heiligenscheins nicht.

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