Katharina Sieverding ENCODE V 2006

03.11.2006 - 06.12.2006

Die 1944 in Prag geborene Künstlerin Katharina Sieverding hat mit ihrem Werk wesentlich zur Erweiterung des Kunstbegriffs und der interdisziplinären medialen Kunstpraxis beigetragen und ist durch die beispiellose Konsequenz, mit der sie ihr filmisch wie fotografisch extrem großflächiges und auf differenzierte Weise konstruiertes Porträt seit den 1960er Jahren in Bezug auf repräsentationspolitische Fragestellungen zu Gender und Postkolonialismus einsetzt, international bekannt geworden.

Darüber hinaus war ihre Arbeit immer wieder Auslöser für Debatten über die gesellschaftliche, politische, soziale und kulturelle Gegenwart, wie beispielsweise die Plakat-Aktion »Die Pleite« während der Ausstellung CLOSE UP in den KW Berlin im Jahre 2005. Katharina Sieverding ist überzeugt, dass politisches Engagement eine wesentliche Verantwortung zeitgenössischer künstlerischer Praxis ist und dass künstlerische Praxis die Aufgabe hat, vielschichtige Positionen zu entwickeln, die die beschleunigten Prozesse der Gegenwart nicht nur abbilden, sondern auch kritisch hinterfragen.

Die GALERIE CHRISTIAN LETHERT wird unter dem Titel ENCODE V 2006 neue fotografische Arbeiten von Katharina Sieverding zeigen. Die Ausstellung, welche parallel zur Kölner Kunstmesse eröffnet wird, zeigt etwa 15 großformatige Arbeiten im Format 125 x 190 cm bzw. 190 x 125 cm. Das den neuen Bildkonstruktionen zugrunde liegende Material ist aus dem umfangreichen Reservoir fotografischer/dokumentarischer Protokolle, Blicke, Analysen, die in den Jahren 2004-2006 mit immer derselben Kamera und Filmmaterial fotografiert wurden. ENCODE V 2006 ist eine kritisch/kontextuelle Technik, um zentrale kulturelle Fragen visuell artikulieren zu können. Jedes Bild konstruiert einen Raum, einen Ort zum Nachdenken über Repräsentation und Interpretation, Faktum und Fiktion, Maskierung und Demaskierung im System Kunst/Kultur und fotografischer Kunstproduktion.

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