Imi Knoebel 5 Freigaben für Galerie Lethert
16.04.2021 - 26.06.2021Der Düsseldorfer Künstler Imi Knoebel präsentiert in seiner Ausstellung 5 Freigaben für Galerie Lethert Malereien, die einen radikal gegenstandslosen und konstruktivistischen Ansatz verfolgen. Ebenfalls ausgestellt werden Zeichnungen und die von der Galerie Christian Lethert verlegte Edition »1000 Hasen«, 2021.
Seit den 1990er Jahren verwendet der Maler Imi Knoebel neben Hartfaser und Holz auch Aluminium als Maluntergrund für seine Werke, die sich stets zwischen Bild und Skulptur bewegen. Die ausgestellten Arbeiten aus der Reihe der Datumsbilder verweisen mit dem Titel »Bild 29.11.2019 – 1- 5« auf den Tag der Entstehung. Sie bestehen jeweils aus zwei oder drei Aluminiumelementen; diese werden allerdings nicht wie in früheren Arbeiten übereinander geschichtet, sondern stoßen exakt aufeinander. Knoebel hat jedes Element monochrom mit Acrylfarbe bemalt, so dass spannungsreiche Momente sowie ein malerisches Ganzes entstehen. Die geometrischen Bildobjekte scheinen trotz ihrer Ausmaße auf der Wand zu schweben, wie die Farbe, die nicht in den Bildträger einzieht, sondern auf dem Aluminium wie eine zweite Schicht angelegt ist und einen kraftvollen malerischen Duktus erkennen lässt.
Die pure Reduktion auf Form und Farbe kennzeichnet auch die Zeichnungen, die im Untergeschoss der Galerie ausgestellt sind. Die 2004 entstandenen und mit »Farben II und Z« betitelten Arbeiten sind mit Acryl auf Kunststofffolie gemalt und in Aluminiumrahmen gefasst. Die neue Edition »1000 Hasen«, die »1OOOfache Hasenerscheinung aus Himmelreich« (Johannes Stüttgen 2mal zu: Imi Knoebel .2021 »1000 Hasen«) ist ebenfalls Teil der Ausstellung und begegnet den Betrachtenden gleich mehrfach. Der Hase, ursprünglich ein Fundstück aus Eisenbleich, ist Teil von Imi Knoebels Werkkomplex »Eigentum Himmelreich«, gewidmet seinem Freund Imi Giese, aus dem Jahr 1983. Die Edition »1000 Hasen«, 2021 ist aus Kupferblech in Wasserstrahltechnik gefertigt und hängt auf einem Nagel aus Stahl.
Imi Knoebel, geboren 1940 in Dessau, hat an der Werkkunstschule Darmstadt studiert bevor er gemeinsam mit Imi Giese 1964 in die Klasse von Joseph Beuys an die Kunstakademie Düsseldorf wechselte. Er hat mehrfach an der documenta teilgenommen und seine Werke werden weltweit in Museen ausgestellt: u.a. 2018 im Haus Konstruktiv, Zürich, 2017 im Skulpturenpark Waldfrieden, Wuppertal, 2016 im Musée National Fernand Léger, Biot, Frankreich. Im Jahr 2006 erhielt Imi Knoebel den Ehrendoktor der Friedrich-Schiller-Universität Jena, 2011 wurde er mit dem Kythera-Preis ausgezeichnet und 2016 zum Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres ernannt.