Die Galerie Christian Lethert freut sich sehr, neben Werken aller Künstlerinnen und Künstler der Galerie in der diesjährigen »Group Show« zwei neue Positionen präsentieren zu können: Szelit Cheung (*1988) und Alicia Viebrock (*1986) bereichern mit ihrer feinsinnigen sowie ausdrucksstarken Malerei ab sofort das Programm der Galerie.
Im Eingangsbereich steht ein großes Bouquet, doch aus dem massiven Betonobjekt von Kai Richter ragen keine Blumen, sondern rote und pinke Flaggen. Dienen diese ursprünglich zur Vermessung und Vermarkung im Bauwesen, bilden sie hier das Entree zur Gruppenausstellung.
Von Alicia Viebrock ist im hinteren Raum eine großformatige Arbeit zu sehen, die einen ersten Eindruck von ihrer expressiven, gestischen Malerei gibt. Die zeichnerischen Anklänge zeugen von der feinen Balance zwischen geplanter Komposition und intuitiver malerischer Freiheit in ihrem Werk. Auf dem Boden verteilt stehen Gereon Krebbers »Dupper Boxen«. In den aus Keramik gefertigten, teils umgekippten Boxen schlummern unbestimmbare Wesen oder quellen wurmartige Gebilde hervor. In freier Formation an der Wand positioniert, hängen Arbeiten aus der Serie »26 Reasons« der amerikanischen Künstlerin Jill Baroff. Aus japanischem Gampi Papier entwickelt sie darin lebendige Bildräume, die sich tänzerisch auf dem Malgrund bewegen.
Im vorderen Raum ist die Zeichnung »Lofou« neben der Skulptur »Clink 6« von Henrik Eiben positioniert, die auf einem Sockel steht. In diesem Zusammenspiel wird sichtbar, dass sich der Künstler in verschiedenen Medien bewegt und wie diese sich gegenseitig befruchten und neue Möglichkeiten eröffnen. Handtellergroß sind die drei im Untergeschoss präsentierten Arbeiten des in Hongkong lebenden Künstlers Szelit Cheung. In den Miniaturen hält er seine aufmerksamen Beobachtungen von flüchtigen Lichtverhältnissen, Formen und strukturellen Kompositionen mit Ölfarbe auf Holz fest. Die erste Einzelausstellung von Szelit Cheung ist für diesen Herbst geplant.
Die Arbeit »Blauer Wandbehang« von Roman Gysin nimmt Anleihen an den Shaped Canvas der 1960er Jahre und stellt zugleich eine Referenz zu den Arbeiten von Piet Mondrian her. Dass die genähten und mit Acrylfarbe bemalten Leinwandbänder mit Metallelementen von Pferdehalftern zusammengefügt sind, verleiht den kunsthistorischen Bezügen eine humorvolle Neuinterpretation. In gerader bzw. in gewundener Form bringt Lutz Fritsch die Linie an die Wand und auf den Sockel. Die zweiteilige Arbeit »Stay and Go« setzt sich aus einer Wandskulptur und einem skulpturalen Objekt zusammen. Weitere Miniaturskulpturen wird Lutz Fritsch Ende Juli in der Galerie vorstellen.
»Meteor Moon 3«, eine knallgrüne Bodenskulptur von Gailan Ngan, entstand nach Vorlage einer kleinen Tonarbeit im 3D-Drucker und zeugt von der mitunter experimentellen Herangehensweise der Künstlerin an das Medium der Keramik. Ihr Können im Umgang mit Lasuren, der intuitive Einsatz von Farbe und Mustern kommt in der darüber platzierten Arbeit zum Ausdruck: »Smiles for Miles«.