Gereon Krebber LET THE PIGS PAY

20.06.2009 - 25.07.2009

Wir freuen uns, den Bildhauer Gereon Krebber zur zweiten Einzelausstellung in unseren Galerieräumen zu begrüßen. Gereon Krebber (geb. 1973, lebt und arbeitet in Köln) zeigt neue Arbeiten unter dem vielversprechenden Titel Let the pigs pay (Laßt die Schweine zahlen).

Sehen Sie selbst, wie es der Künstler diesmal mit den Schweinen hat: Im vorderen Raum hängen Mobiles, die sich leichtfüßig in der Luft drehen. Es sind getrocknete Schweinepfoten und Schweineohren, die im Raum zu schweben scheinen. Der Künstler hat diese leicht golden patiniert, an Stangen gehängt und mit selbstgegossenen Betongewichten austariert. Das Ensemble wirkt bizarr und skurril: Dunkel, leicht bedrohlich und erstaunlich präsent pendeln die fein austarierten Stangen gegeneinander, die Ohren mit Ösen genietet und mit Anglerblei in der Waage gehalten. Zwischen seltsamer Revolutionstrophäe und Hundeknabberspießchen, drehen sich die Schweine körperlos im Luftraum der Galerie.

Endzeitstimmung auch in den weiteren Galerieräumen. Hier riecht es verbrannt: In den Raum schiebt sich eine fast kollabierte und verkohlte Skulpturruine, die vormals vielleicht Teil einer Hütte oder eines Stalls gewesen sein könnte. Die Planken sind löcherig gebrannt, an der Wand hängt ein zum Futterhalter umfunktionierter Einkaufswagen – in dem sich jetzt fingerartige Schweineschwänze finden.

Wem es dann noch nicht reicht, der stolpert im hinteren Raum über eine grünliche Schüssel mit Gedärm – glücklicherweise in Acrylharz. Angekommen am Galeristenschreibtisch, kann man dann endlich auch selber zahlen, denn zur Ausstellung präsentiert Gereon Krebber seinen neuen, druckfrischen Katalog »Sorrysorrysosorry«, herausgegeben vom Museum Goch und erschienen im Kerber Verlag, Bielefeld. Das 120 Seiten starke Buch zeigt die Arbeiten Krebbers aus den letzten zwei Jahren in diversen Einzelausstellungen wie im Kunsthaus Essen, Kunstverein Leverkusen, Pawnshop Gallery Los Angeles und in Ausstellungsbeteiligungen wie Lustwarande 08 im niederländischen Tilburg. Der Katalog wurde freundlicherweise von der Kunststiftung NRW unterstützt. Zur Ausstellung erscheint eine Edition.

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