Frank Gerritz / Winston Roeth
04.09.2015 - 24.10.2015Der Hamburger Frank Gerritz (*1964) und der in Beacon, New York lebende Winston Roeth (*1945) bereichern seit diesem Jahr das Programm der Galerie. Nachdem bereits Arbeiten der beiden Künstler in der diesjährigen Groupshow zu sehen waren, bestreiten sie nun gemeinsam ihre erste Ausstellung in der Galerie Christian Lethert.
Der Bildhauer Frank Gerritz bewegt sich mit seinen Arbeiten zwischen Raum und Fläche. Im Grenzbereich von Wandskulptur und Bild entwickelt er seine ganz eigene, abstrakt operierende Kunst, die von einer geometrischen Formensprache bestimmt ist und stets skulpturale Aspekte aufweist. Die Oberflächengestaltung entwickelt er durch präzise aufgetragenes Graphit auf MDF und Papier oder mittels eines schwarzen Paintsticks (ölhaltiger Wachsstift) auf eloxiertem Aluminium. Die so entstehenden Flächen sind zugleich opak und durchlässig, tiefschwarz und reflektierend. Sie lassen die Werke in einen Dialog mit dem Raum, dem Licht und dem Betrachter treten und erhalten dadurch die Wirkung einer dritten, atmosphärischen Dimension.
Während Frank Gerritz folglich das Licht der Umgebung und die Umwelt in seine Werke einlädt und somit ästhetische, komplexe Bildräume schafft, entwickelt Winston Roeth seine Farbfelder in Zwiesprache mit dem Licht, das die Farbe reflektiert oder absorbiert.
Die klaren und konzentrierten Farbflächen des Malers Winston Roeth entstehen in einem Prozess des kontinuierlichen Malens und Übermalens. In unzähligen feinen Lagen trägt er Pigmente, die er mit Wasser und Dispersionsfarbe mischt, auf natürliche Bildträger wie Schiefer und Holz oder Dibond und erzielt dadurch intensive Farbnuancen. Die so entstehenden matten, geradezu samtartig wirkenden Oberflächen loten die malerischen Möglichkeiten der Verdichtung und Intensivierung neu aus. Die Malerei Winston Roeths erfordert Zeit, die sie auch vom Betrachter einfordert, ihm aber zugleich die Möglichkeit der völligen Kontemplation bietet.
Die Arbeiten »Definition auf Light« sowie »Four Center Connection« von Frank Gerritz treffen in der Ausstellung auf »Deep Blue Square« und »End Of Day« von Winston Roeth. Es werden dadurch nicht nur die offensichtlichen Unterschiede bezüglich Licht, Farbe und Tiefe augenscheinlich, sondern auch die Gemeinsamkeiten der zeichnenden wie der malenden Hand.