Nelleke Beltjens / Natascha Schmitten Worlds Within

28.10.2016 - 17.12.2016

Die Galerie Christian Lethert freut sich, die Ausstellung Worlds Within zu präsentieren, die Zeichnungen der niederländischen Künstlerin Nelleke Beltjens sowie zum ersten Mal Werke der Malerin Natascha Schmitten vereint. Auf unterschiedliche Weise erschaffen die Künstlerinnen vielschichtige Werke mit offenen und variablen Bildräumen, die existierende Welten streifen und neue Welten erforschen.

»Seit gut zehn Jahren ist die geteilte Linie Nelleke Beltjens’ grundlegende Spur der Einschreibung: Über die Kante einer Führung aus Karton gezogen, rufen diese verdichteten Linienfragmente unmittelbar die gegensätzliche Dualität von Präsenz und Absenz auf. Im Laufe der Zeit hat Beltjens ihr Interesse am Schnitt ganz buchstäblich zu einer Strategie von Einschnitt und Austausch erweitert. Ein kleinerer Abschnitt wird aus der Fläche einer Zeichnung entfernt, während ein Fragment gleicher Größe aus einer zweiten Oberfläche geschnitten wird. Danach werden die beiden Fragmente ausgetauscht und erzeugen so einen topographischen Umbruch zwischen den Flächen verschiedener Zeichnungen, die nicht untrennbar miteinander verbunden sind. […] Natürlich ist klar, dass ›neue Welten‹, zumindest wie wir sie verstehen, aufgrund der (Neu)-Organisation dessen, was existiert, möglich sind. Doch um zu entscheiden, bedarf es des Aufzwingens einer Fiktion, einer ›notwendigen Illusion‹, die es unseren begrenzten Wahrnehmungen erlaubt, sich weiteres Potenzial zu erwerben. Der Titel von Beltjens’ neuester Reihe von Arbeiten, »it happens« – ein Ausdruck, der auf einen gewissen Kontrollverlust hindeutet –, spielt auf die Peinlichkeit dieser Situation an, auf die Gefahr nämlich, dass die Fiktion als solche entlarvt wird.« (Textauszug: Rollin Beamish, Übersetzung: Dr. Peter Lodermeyer).

Als Bildträger für Ihre ausdrucksstarke Malerei verwendet Natascha Schmitten Nylon, ein seidenartiges, halbtransparentes Material. Mit jedem Pinselstrich hinterfragt Schmitten die Beziehung von Licht und der Möglichkeit seiner Darstellbarkeit und lässt so aus unzählbaren transparenten Schichten aus Tusche und Ölfarbe lichtdurchflutete Bildräume entstehen. Die durchschimmernden Schichten und subtilen Spuren lassen, wie in der ausgestellten Arbeit »Pellucid« (2016), nur vage einen Anklang von Figuration erahnen. Die Diskrepanz zwischen nicht eindeutig wahrzunehmendem Bildsujet und dem Eindruck des Wiedererkennens von Vertrautem erzeugt eine außergewöhnliche Spannung. Schmitten setzt gekonnt Strategien wie Verfremdung und Interferenzen ein, um im Betrachter verschiedene Wahrnehmungen und Imaginationen hervorzurufen. Dem entsprechend verweist der Titel »Alias« (2016), den Schmitten einer ihrer neuen Arbeiten gegeben hat, auf die Tatsache, dass es immer mehr als eine Welt respektive eine Realität unter der Oberfläche ihrer Malerei zu entdecken gibt. Eine Art durchlässiger Schleier scheint die verschiedenen Welten in ihren Werken zusammenzuhalten und somit gänzlich neue zu erschaffen.

Die Ausstellung Worlds Within präsentiert zwei Künstlerinnen, die durch analytische und eigenständige Ansätze im Bereich Zeichnung und Malerei mit Formen der ›Öffnung‹ überzeugen, die Bewegung und neue Möglichkeiten freisetzen.

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