Henrik Eiben Running on Sunshine

15.04.2016 - 28.05.2016

Die Galerie Christian Lethert freut sich, parallel zur Präsentation des Künstlers Henrik Eiben (*1975) auf der diesjährigen Art Cologne im Rahmen der Reihe New Positions (Halle 11.2, Stand E 3) auch seine erste Einzelausstellung in der Galerie zeigen zu können.

Während auf der Messe neue Glas- und Papierarbeiten gezeigt werden, bietet die Ausstellung in der Galerie neue Arbeiten, die sich gekonnt zwischen abstraktem Wandbild, Raumkörper und Objekt bewegen und somit einen vertiefenden Einblick in das Formenvokabular des Künstlers gewähren. In ihrer Reduziertheit lassen die Arbeiten Anklänge an die Minimal Art erkennen, doch statt starren Definitionen und Kategorien zu folgen, interessieren Eiben vielmehr mediale Übergänge, die er stets zu hinterfragen und mit erfrischender Ungezwungenheit auszuloten versteht.

Die großformatigen Werke »Dropit (Armchair)« (2016) und »Dropit (Changing Places)« (2016) sind jeweils aus zwei monochromen, unterschiedlich farbigen Bildteilen aus Kaschmir bzw. Mohair und Lack aufgebaut, die zu einer Bildfläche zusammengefügt werden. Die kontrastreiche Kombination der Farben und Materialien lenkt den Fokus auf die trennende und zugleich vereinende Bildkante, die durch einen eingefügten Filzstreifen mit abstehenden Laschen aus Leder links und rechts hervorgehoben wird. Sein Gespür für Formen, Farben und Materialien, die er auf immer wieder überraschende Weise zu mischen versteht, stellt Eiben auch mit der vierteiligen Arbeit »Giggle 3« (2016) unter Beweis: Fluoreszierendes Plexiglas wird mit Kaschmir kombiniert und von Rahmen aus Wenge und Whitewood umfasst. Diese Arbeiten zeugen aber nicht nur von Eibens Materialvirtuosität, sondern verhandeln zugleich die Erweiterung des Mediums Malerei.
Beim Anblick der Arbeit »Little Dakar« (2016) ist man unweigerlich versucht – in Anlehnung an das chinesische Legespiel Tangram –, die einzelnen mintfarbenen geometrischen Teile gedanklich weiter in das freigelassene Rechteck zu legen. Die Leerstelle der weißen Wand zu füllen, würde aber nur scheinbar zur Herstellung der Ordnung führen. Vielmehr würde dadurch der Blick verstellt werden – der Blick auf die eingefärbte oder mit Glas besetzte Kante, die es beim Betrachten der Arbeit zu entdecken lohnt.
Während sich die Arbeiten »Little Dakar« (2016) und »Tambourine« (2015) reliefartig von der Wand absetzen, begibt Eiben sich mit der Arbeit »Lamar 4« (2016) in einen plastischen Bildraum. Die drei in den Raum ragenden Objekte scheinen schwerelos vor der Wand zu schweben und sind aus Corian gefertigt, das besonders durch seine Farbintensität besticht. So entsteht im Zusammenspiel von Farbe und den dreidimensionalen Objekten ein eindrucksvolles Schattenspiel.

Anlässlich der Ausstellung Running on Sunshine erscheint der gleichnamige Katalog. Neben einem Überblick über neue Arbeiten des Künstlers werden Einblicke in dessen Atelier geboten sowie erstmals selbstgeschriebene Kurzgedichte veröffentlicht: »we tried/ I didn’t know/ but I did know I had to try«.

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