Hubert Kiecol Hubert Kiecol

17.04.2015 - 30.05.2015

Die Galerie Christian Lethert freut sich, die erste Einzelausstellung mit Werken des Künstlers Hubert Kiecol (*1950) präsentieren zu können.

Kiecol ist besonders für sein bildhauerisches Werk bekannt, mit dem er seit Jahren die Entwicklung der Bildhauerei prägt. Die Objekte und Installationen des Künstlers, der seit 1993 eine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf innehat, kennzeichnet eine reduzierte und klare Formensprache, für die er auf Grundformen sowie Materialien der Architektur zurückgreift. Aus Beton, aber auch aus Stahl und Holz fertigt er Treppen, Fenster, Häuser und Zäune, die er durch sorgfältige Maßstabsentscheidungen und Verfahren der Verfremdung aus dem Alltäglichen befreit. Trotz seiner Strenge entwickelt Kiecol mit seinem skulpturalen Vokabular eine eindrucksvolle Vielfalt und evoziert mit seinen Werken stets eine spannungsreiche Beziehung zur Umgebung, zum architektonischen Raum.

Die Arbeit »Ich brauche Zeit«, ein fast fünf Meter langes Gitter aus Stahl, im Eingangsbereich der Galerie, greift genau diese Korrelation zwischen Werk und Raum auf. Von der ihm zugewiesenen Funktion befreit, behauptet sich der Zaun als eigenständige Skulptur im Raum. Wie die skulpturalen Arbeiten weisen auch die Wandarbeiten ein puristisches Formenvokabular auf und überzeugen durch ihre Material- und Formpräzision. Dies wird im zweiten Raum im Zusammenspiel der Skulptur »Bundesbank« (2015) und den Werken »Drei schwarze Tore« (2015) sowie »Weißes Tor« (2015) eindrücklich unter Beweis gestellt. Durch die Reduktion und die daraus entstehende Verdichtung einfacher Formen, generiert Kiecol in den verschiedenen medialen Ausführungen eine fühlbare Konzentriertheit.

Mit den Arbeiten »Träger« (2012) verwandelt er die Treppe aus Beton, zum an der Wand hängenden Objekt, dem eine tragende Funktion zukommt. Als ›Kämpfer‹ in der Sakralarchitektur bekannt, lastet hier nicht ein Gewölbe, sondern jeweils ein Holzstück unterschiedlichen Formats auf dem Träger.

Die Ausstellung setzt einen Dialog zwischen früheren und neuen Werken frei und kann somit eine ruhige, aber beständige Entwicklung im Werk des Künstlers nachzeichnen.

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