GROUPSHOW

17.01.2014 - 22.03.2014

Mit unserer achten GROUPSHOW möchten wir auch dieses Jahr wieder mit einem Überblick über die aktuelle Arbeit unserer 13 Künstlerinnen und Künstler beginnen. Besonders freuen wir uns, die Gipsarbeit »Red and White Dash Column« von Sadie Benning präsentieren zu können. Dies gibt Ihnen einen Ausblick auf die gemeinsame Präsentation, die wir zusammen mit der New Yorker Galerie Callicoon Fine Arts im Rahmen der ART COLOGNE COLLABORATIONS realisieren werden.

Im ersten Raum zeigen wir den Aluminiumguss »Chunkie« von Gereon Krebber (*1973). Ein gigantisches Gebiss scheint hier ein großes Stück aus den übereinander gelagerten Blöcken gerissen zu haben.
Katharina Sieverdings dreiteilige Fotoarbeit »Kontinentalkern IX« von 1987 zeigt eine Aufnahme aus Hiroshima, die von einer Uranstrahlung überlagert wird. Die Werkgruppe Kontinentalkern der Düsseldorfer Künstlerin setzt sich kritisch mit den Nuklearphänomenen jener Zeit auseinander. Katharina Sieverdings Werk war im vergangenen Jahr ausführlich in der großen Einzelschau Weltlinie 1969-2013 im Museum Schloß Moyland zu sehen.
Wir freuen uns sehr, Jill Baroff’s 5-teilige Zeichnung »Translations« zeigen zu können. Hierbei handelt es sich um fünf kurze, visuelle Gedichte, deren Bedeutungen sich von japanischen Kanji Schriftzeichen ableiten, dessen Struktur die New Yorker Künstlerin (*1954) in ihre Einzelteile aufbricht. Das Schriftzeichen für ›Infatuation‹ (Verliebtsein) setzt sich beispielsweise aus den drei Bildern water/weak/love (Wasser, schwach, Liebe) zusammen.
Im vergangenen September haben wir Daniel Lergons (*1978) Einzelausstellung POTENTIAL EISEN gezeigt. Seine neueste Malerei auf Kupfer ist Teil seiner Metallarbeiten, bei denen der in Berlin lebende Künstler mit angesäuertem Wasser, statt mit Farbe, auf mit Metallen grundierte Leinwände malt und die Malerei somit im Material der Bildoberfläche chemisch weckt.
Mit »The Meadow« beweist der irische Maler Fergus Feehily (*1968) wieder sein unerschöpfliches Gespür für das feinsinnige Zusammenspiel von Material und Malereitheorie. Ein Rauten-artiges Raster aus grünen Linien auf einem zartrosa grundierten Holzpanel wird von weißer Ölfarbe überlagert und scheint subtil durch diese hindurch. Feehily’s Kompositionen aus Malerei und vorgefundenen Materialien waren im letzten Jahr wieder Teil wichtiger Malereiausstellungen, z.B. im Walker Art Center in Minneapolis oder der Arthur Boskamp Stiftung in Hohenlockstedt.
Im zweiten Galerieraum zeigt der Düsseldorfer Künstler Kai Richter (*1969) seine Baustützenarbeiten mit dem Titel »INFRA«. Mit den im Bauwesen sonst horizontal verwendeten Stahlstützen verknüpft und vermisst Richter den Raum vertikal von der Decke bis zum Boden. Kai Richters Arbeiten sind ab dem 18. Januar in der Ausstellung Raw Materials – Vom Baumarkt ins Museum in der Städtischen Galerie in Bietigheim-Bissingen zu sehen.
Die großformatige, zweitteilige Zeichnung »irresistible non-solution #15« der niederländischen Künstlerin Nelleke Beltjens (*1974) ist im vergangenen Sommer während eines Arbeitsaufenthaltes in Berlin entstanden. »Das gegenwärtige Leben ist durch Unsicherheit und Komplexität gekennzeichnet. Das Gefühl, dass wir in einem Zwischenzustand leben, wird immer offensichtlicher; Veränderung ist nicht nur eine Idee, sondern vielmehr auf verschiedenen Ebenen zu spüren. Nichts ist stabil, alles ist fragmentiert und in Bewegung.« (Nelleke Beltjens)
Der in Berlin lebende Künstler Max Sudhues (*1977) zeigt Fotoarbeiten der Reihe »Damrosch«, die sich auf ein raumgreifendes Installationsprojekt beziehen, das Sudhues im Herbst 2013 in Lüdenscheid realisierte. Dort inszenierte er im Rahmen der Lichtrouten eine künstlerische Wiederbelebung des vergessenen und im Verfall befindlichen Areals der Firma Damrosch. Die hier erstmals gezeigten Fotoarbeiten zeigen formal isolierte Fundstücke, die herausgelöst von ihrem eigentlichen Umfeld auf ihre formale und poetische Qualität überprüft werden.
Rana Begums (*1977) Wandarbeiten aus pulverbeschichtetem Stahl und Aluminium bedienen sich einer postminimalistischen Formensprache. In ihren Arbeiten greift Begum Formen, Farben, Materialien und Muster ihrer architektonischen Umwelt auf und setzt diese abstrahiert in multiperspektivische Wandarbeiten um. In diesem Jahr zeigen wir eine 4-teilige Aluminium Arbeit mit dem Titel »No. 486«. Zur diesjährigen Art Brussels werden wir Ende April eine Einzelkoje der Londoner Künstlerin präsentieren.
Mit »Turbulences« zeigen wir eine Arbeit aus der neuen gleichnamigen Werkreihe des Kölner Künstlers Lutz Fritsch (*1955). In einer Serie von Bildhauerzeichnungen beziehen zwei Farbflächen zueinander Position, die von kreisenden Liniengebilden überlagert und eingefangen werden. In der Dynamik zwischen Rotation der Linie und Statik der Flächen entsteht ein kraftvolles Spannungsfeld. Das Papier wird zum Handlungsfeld der dreidimensionalen Bewegung.
Wir freuen uns, Ende 2013 unseren ersten umfangreichen Katalog zum Werk des New Yorker Künstlers und Kritikers Joe Fyfe (*1952) herausgegeben zu haben. In der GROUPSHOW zeigen wir eine hängende Wandarbeit aus Gips und Holz, die das Cover dieser Publikation schmückt.
Imi Knoebel (*1940) hat sich seit Beginn seiner Laufbahn einer streng gegenstandslosen Kunst verschrieben. Mit der Malerei »Sandwich« von 1993 zeigen wir eine frühere Arbeit des Düsseldorfer Künstlers. Die tatsächliche gelb, rot, blaue Malerei befindet sich auf den Innenseiten dreier übereinander gelagerter Sperrholzplatten und kommt nur an den Rändern der Arbeit zum Vorschein. Das verwendete Sperrholz bezieht sich auf Knoebels sehr frühe Arbeiten der 1960er Jahre, wie den berühmten »Raum 19«, den er während seines Studiums an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Jospeh Beuys realisierte.
Jorinde Voigt (*1977) entwickelt seit 2002 konzeptuelle Zeichnungen auf Papier, die sie Notationen und Partituren nennt. In ihren Notationen konstruiert Voigt ein gleichermaßen komplexes wie individuelles Ordnungssystem, um unsichtbare Prozesse unserer Gegenwart zu vermessen. In der diesjährigen GROUPSHOW zeigen wir zwei Lithographien aus der Werkgruppe »Symphonic Parts«.

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